Waldsieversdorf wird erstmals in einer Urkunde vom 18. April 1253 erwähnt, in welcher der Erzbischof von Magdeburg dem schlesischen Zisterzienserkloster Leubus u.a. die Orte „villam Buchowe“ (Buckow) und „villam Sifridisdorp“ (Sieversdorf) als Ersatz für das dem Kloster abgenommene „oppidum Monckeberch“ (Stadt Müncheberg) übereignet.
Am 17. April 1432 wird der Ort, noch 1416 „Seyffersdorp“ genannt, von den Hussiten* auf ihrem Weg von Frankfurt (Oder) nach Bernau niedergebrannt und fällt nach dem 30 – jährigen Krieg endgültig wüst. Mehr als 250 Jahre heißt der Ort, bzw. das, was von ihm übrig geblieben ist, nun Wüste Sieversdorf.
1889 erwirbt der Fabrikant Ferdinand Kindermann die „Priestermühle“ und 250 Morgen Land. Hier will er seinen Heimstättenplan verwirklichen, d.h.:
„er will 150 Morgen des Mühlengrundstückes an ordentliche Arbeiterfamilien ablassen und ihnen das Geld für das Erbauen eines Wohnhauses und zur ersten Bestellung des Landes in Form einer Hypothek auf das Grundstück vorstrecken“.*
Damit fordert er den Widerstand der Grafen von Flemming, des Jagdpächters Stödtner aus Berlin und des Landrates v. Steinrück heraus, die durch behördliche Willkür und eine Vielzahl von Prozessen sein Vorhaben verhindern wollen. Letztendlich kann Ferdinand Kindermann sich aber doch durchsetzen.
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